Aktuelle Impulse für Steuerungsstrategie und Portfoliogestaltung *
Am 21. und 22. Oktober 2025 fand in Würzburg die diesjährige Trendkonferenz Gesamtbanksteuerung statt. Im Mittelpunkt standen aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen rund um die Themen Kapitalallokation, Zinsrisiko- und Liquiditätssteuerung sowie strategische Fragestellungen der Geschäftsmodellanalyse und Portfoliogestaltung.
Die Konferenz bot erneut eine hochkarätige Plattform für Führungskräfte, Expertinnen und Experten aus Banken, Sparkassen und der Aufsicht. In intensiven Vorträgen und Diskussionen wurden praxisnahe Ansätze und Erfahrungen aus der Gesamtbanksteuerung geteilt – stets mit Blick auf ein zunehmend komplexes Markt- und Regulierungsumfeld.
Fachliche Schwerpunkte und inhaltliche Highlights
Ein zentrales Thema war die Optimierung der Kapitalallokation und die Ableitung einer optimalen Zinsrisikodosis. Sebastian Ludwig (Nassauische Sparkasse) und Dr. Andreas Beck diskutierten, wie Zinsrisiken im Zinsbuch unter Risk-Return-Gesichtspunkten effektiv gesteuert werden können und welche Implikationen sich aus der aktuellen Zinslandschaft für die Gesamtbanksteuerung ergeben.
Ein weiterer Schwerpunkt waren die Trends am Immobilienmarkt, insbesondere unter dem Einfluss von Zinsentwicklung, Bankenregulatorik und den sich verändernden Anforderungen institutioneller Anleger. Prof. Dr. Felix Schindler (HIH Invest Real Estate) zeigte auf, wie Investoren ihre Portfolios strategisch neu ausrichten können – sowohl sektorbezogen als auch im Hinblick auf die Rendite-Risiko-Struktur.
Im Themenblock Geschäftsmodellanalyse und Steuerungsimplikationen standen die Wechselwirkungen von Eigenkapitalkosten, RWA-Auswirkungen und strategischer Risikopositionierung im Mittelpunkt. Diskutiert wurde, wie Institute ihre Geschäfts- und Teilrisikostrategien gezielt anpassen können, um eine nachhaltige Renditeentwicklung sicherzustellen und die Resilienz ihres Geschäftsmodells zu stärken.
Ein praxisorientierter Vortrag von Dr. Christian Sievi widmete sich der exakten Kalkulation im Kundengeschäft. Anhand der Marktzinsmethode wurden das Gegenseiten- und Engpassprinzip erläutert und mit empirischen Ergebnissen untermauert – ein Beitrag, der eindrucksvoll zeigte, wie präzise Kalkulationsmethoden zur Verbesserung der Steuerungsqualität beitragen können.
Darüber hinaus wurden aktuelle Fragestellungen des Liquiditätsrisikos beleuchtet – insbesondere das Refinanzierungskostenrisiko, die Validierung von Bewertungskurven sowie die Wechselwirkungen zwischen Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken. Dabei wurde deutlich, wie wichtig eine integrierte Betrachtung der Risikoarten für eine stabile Gesamtbanksteuerung ist.
Großes Interesse fanden auch die Erfahrungsberichte aus Sonderprüfungen gemäß §44 KWG. Die Referenten Stefan Blaukat und Daniel Reisacher von der Gabler-Saliter Bankgeschäft AG gaben praxisnahe Einblicke in typische Feststellungen und Aufsichtsanforderungen. Sie erläuterten die Bedeutung von Führungs- und Fachaufgaben im Prüfungsprozess und zeigten auf, wie sich Institute optimal auf eine Sonderprüfung vorbereiten können.
Austausch und Ausblick
Wie in den Vorjahren förderte der begrenzte Teilnehmerkreis den intensiven Austausch auf Augenhöhe. In den Diskussionen entstanden wertvolle Denkanstöße und praxisnahe Impulse für die tägliche Steuerungspraxis.
Den gelungenen Abschluss bildete ein kulinarischer Abend in der Würzburger Altstadt, der Raum für vertiefende Gespräche und persönliches Networking bot.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Referenten sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die engagierten Beiträge, lebhaften Diskussionen und den offenen Dialog.
Trendkonferenz 2026:
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22. – 23. September
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